WER NICHT LIEST, VERLIERT DIE WELT
Ein Vortrag von Joachim Sartorius
Freitag, 15. November 2019, 19.30 Uhr
in den Räumen der Stiftung Ahlers Pro Arte in Elverdissen
Am 27. September eröffnete die Stiftung Ahlers Pro Arte ihre neue Ausstellung in Herford. Unter dem Titel Das Lesen in der Kunst. Lektürebilder – Bildlektüre werden bis zum 15. Dezember rund 50 Exponate präsentiert. Die von Cathrin Klingsöhr-Leroy kuratierte Ausstellung wirft einen Blick zurück auf die goldene Epoche des Lesens, in der das Buch noch ständiger Begleiter und in jeder Situation parat war. Sie versucht darzustellen, was Lesen bedeutet und was die Maler an dem Motiv lesender Frauen und Männer fasziniert hat.
Der Einfluss des Gelesenen auf unsere Wahrnehmung ist groß. Im Lesen entsteht noch einmal Welt. Die Bilder von Lesenden in der aktuellen Ausstellung zeigen Entrückte, die sich in dieser zweiten Welt einrichten. Der Vortrag von Joachim Sartorius beschäftigt sich mit der Frage, was Lesen bewirkt. Wie verändert es den Lesenden? Sind wir aus Angelesenem gemacht? Auch wenn heute unser Leben weitgehend digital beherrscht ist, geht von der Literatur nach wie vor eine schöne Ansteckungsgefahr aus.
JOACHIM SARTORIUS, geboren 1946 in Fürth, wuchs in Tunis auf und lebt heute in Berlin und Syrakus. Er war Generalsekretär des Goethe-Instituts (1995−2000) und Intendant der Berliner Festspiele (2000−2011). Er veröffentlichte acht Gedichtbände, zuletzt „Für nichts und wieder alles“ (2016), zahlreiche in Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern entstandene Bücher und die Reiseerzählungen „Die Prinzeninseln“ (2009) und „Mein Zypern“ (2013). Er ist Herausgeber der Werkausgaben von Malcolm Lowry und William Carlos Williams sowie der Anthologien „Atlas der neuen Poesie“ (1995), „Minima Poetica“ (1999) und „Niemals eine Atempause. Handbuch der politischen Poesie im 20. Jahrhundert“ (2014). Für sein Gesamtwerk erhielt er 2019 den August-von-Platen-Preis. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.
Die Teilnahme an dem Vortrag ist nur nach schriftlicher oder telefonischer Voranmeldung bis zum 4. November möglich.